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In unserer neuen Broschüre haben wir versucht, so viele Informationen zum Thema Abtreibung und Entkriminalisierung zusammenzutragen wie möglich.

Überblick

Alles wichtige auf einen Blick!

Aktuelle Rechtslage

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Beratungsregelung

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Die Kosten

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Die Hürden

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Die Folgen

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Ungewollt schwanger?

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Aktuelle Rechtslage

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Beratungsregelung

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Die Kosten

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Die Hürden

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Die Folgen

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Ungewollt schwanger?

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Ungewollt schwanger?

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Aktuelle Lage

Deutsches Abtreibungsrecht

Ein Schwangerschaftsabbruch ist in Deutschland gemäß §218 Strafgesetzbuch (StGB) grundsätzlich für alle Beteiligten strafbar. Paragraf 218 besagt: “Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft [...].” Es existieren jedoch verschiedene Ausnahmen, unter denen ein Abbruch straffrei ist:

Beratungsregelung

Die schwangere Person muss den Abbruch verlangen und sich mindestens drei Tage vorher in einer staatlich anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle wie z.B. pro familia beraten lassen.

Vor dem Abbruch muss ein Beratungsschein vorgelegt werden.

Der Abbruch muss innerhalb von zwölf Wochen nach der Empfängnis (Befruchtung) erfolgen. Dies entspricht der 14.

Schwangerschaftswoche, wenn ab dem 1. Tag der letzten Periode gerechnet wird.

Der Schwangerschaftsabbruch muss durch einen Arzt oder eine Ärztin erfolgen, der/die nicht an der Beratung beteiligt war.

‍96 Prozent der im Jahr 2022 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen.

Medizinischer Grund

Eine Abtreibung ist straffrei, wenn für die schwangere Person Lebensgefahr oder die Gefahr einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des körperlichen oder seelischen Gesundheitszustands besteht.‍

Die medizinische Indikation muss von einem Arzt oder einer Ärztin gestellt werden, der/die die schwangere Person umfassend informiert und berät und bei Bedarf Kontakt zu Beratungsstellen herstellt.‍

Es gibt keine gesetzliche Frist in Bezug auf die Schwangerschaftswoche, aber der Arzt oder die Ärztin muss drei Tage warten, bevor die Indikation bescheinigt wird, es sei denn, es besteht eine akute Gefahr für das Leben der schwangeren Person.

Kriminologischer Grund

Eine Abtreibung ist straffrei, wenn die Schwangerschaft auf einem Sexualdelikt, wie z.B. einer Vergewaltigung beruht.

Für die Indikationsstellung Bedarf es keiner Strafanzeige, sondern erfolgt durch einen Arzt oder eine Ärztin.

Regelungen zur Kostenübernahme

Die Kosten für eine Abtreibung werden von der Krankenkasse nur infolge einer medizinischen und kriminologischen Indikation oder bei sozialer Bedürftigkeit (<1383€ netto / mtl. bei Alleinstehenden), nicht jedoch bei der Beratungsregelung übernommen. Diese belaufen sich je nach Praxis, Abbruchmethode und Versicherung auf ungefähr 350 bis 600€.

Hürden

Die Hürden für einen Schwangerschaftsabbruch

Trotz internationaler Empfehlungen und Verpflichtungen gibt es in Deutschland gesetzliche Hürden und Vorgaben für Abtreibungen, die medizinisch nicht begründet sind. Die Annahme, dass strenge Gesetze Schwangerschaftsabbrüche verhindern, ist frauenfeindlich und unterstellt leichtfertige Entscheidungen. Außerdem zeigt sich, dass in Ländern mit restriktiverer Gesetzgebung die Anzahl der Abbrüche nicht niedriger ist. Die Konsequenzen von Restriktionen sind lediglich unsichere Abtreibungen und die Stigmatisierung von ungewollt schwangeren Personen.

Verpflichtende Beratung

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Einhaltung der Wartefrist

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Gesetzlich festgelegte Trennung von Beratung und Durchführung

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Erschwerte Suche von Einrichtungen

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Hohe Kosten

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Verpflichtende Beratung

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Einhaltung der Wartefrist

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Gesetzlich festgelegte Trennung von Beratung und Durchführung

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Erschwerte Suche von Einrichtungen

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Hohe Kosten

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Verpflichtende Beratung

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Erschwerte Suche von Einrichtungen

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Gesetzlich festgelegte Trennung von Beratung und Durchführung

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Erschwerte Suche von Einrichtungen

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Hohe Kosten

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Diese Hürden beeinflussen insbesondere vulnerable Abtreibungssuchende, wie solche mit geringeren sozioökonomischen Ressourcen, Sprachbarrieren, gewalttätigen Partnern, Behinderungen, Minderjährige oder Menschen ohne Dokumente.

Folgen

Die Folgen der Kriminalisierung

Die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen kann eine Vielzahl von negativen Folgen haben, darunter:

Gesundheitsrisiken

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Geldprobleme

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Einschränkung der reproduktiven Rechte

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Stigmatisierung

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Weniger Informationen

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Mängel in der Ausbildung von medizinischem Personal

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Auswirkungen auf die Versorgungslandschaft

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Gesundheitsrisiken

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Geldprobleme

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Einschränkung der reproduktiven Rechte

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Stigmatisierung

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Mängel in der Ausbildung von medizinischem Personal

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Auswirkungen auf die Versorgungslandschaft

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Gesundheitsrisiken

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Einschränkung der reproduktiven Rechte

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Stigmatisierung

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Mängel in der Ausbildung von medizinischem Personal

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Gesundheitsrisiken

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Geldprobleme

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Einschränkung der reproduktiven Rechte

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Stigmatisierung

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Weniger Informationen

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Mängel in der Ausbildung von medizinischem Personal

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Auswirkungen auf die Versorgungslandschaft

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Insgesamt können die Folgen der Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen dazu führen, dass die Rechte von schwangeren Personen verletzt werden, ihre Gesundheit gefährdet ist und ihre soziale und wirtschaftliche Situation beeinträchtigt wird. Eine Entkriminalisierung würde diese ganzen Probleme nicht sofort aufheben, jedoch ist sie der Grundbaustein auf dem Weg zur Entstigmatisierung und einer besseren Versorgung. Um die Situation von Schwangeren langfristig zu verbessern, ist es entscheidend, den Schwangerschaftsabbruch als integralen Bestandteil reproduktiver Rechte und als Gesundheitsleistung anzuerkennen. Was reproduktive Rechte sind, erfährst du hier.

Die Diskussion um den Schwangerschaftsabbruch erfordert eine neutrale Betrachtung des Abtreibungsrechts und der reproduktiven Rechte, die frei von religiös-moralischen Ansichten und bevölkerungspolitischen Bestrebungen ist, sondern die Bedürfnisse und Rechte der betroffenen Personen in den Mittelpunkt stellen.

Deine Rechte

Das kannst du tun!

Das kannst du tun!

Es ist sehr wichtig, dass Menschen einfach und legal Zugang zu Abtreibungen haben können. Das ist ein wichtiger Teil der Gesundheitsversorgung. Gesundheit umfasst alles, was uns körperlich, geistig und sozial gut gehen lässt, besonders in Bezug auf Sexualität und Kinderkriegen. Jeder Mensch hat das Recht zu entscheiden, wann und ob er Kinder haben möchte, auch durch einen Schwangerschaftsabbruch. Dafür muss die Gesundheitsversorgung gut sein und für alle zugänglich, ohne Diskriminierung. Das ist wichtig, damit alle Menschen selbst über ihre Gesundheit und Familienplanung entscheiden können.

Reproduktive Rechte bedeuten, dass Menschen entscheiden können, ob und wann sie Kinder haben möchten. Dazu gehört auch, dass sie Zugang zu Verhütungsmitteln und Abtreibungen haben. Diese Rechte sind besonders wichtig für Frauen und Personen, die Kinder bekommen können. Sie helfen ihnen, ihre Gesundheit zu schützen und ihr Leben so zu gestalten, wie sie es möchten.

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Reproduktive Gesundheit und die Rolle von einfach zugänglichen Abtreibungen

Reproduktive Gesundheit und die Rolle von einfach zugänglichen Abtreibungen

Reproduktive Gesundheit bedeutet, dass Menschen in allen Bereichen von Sexualität und Kinderkriegen gesund sind - körperlich, geistig und sozial. Um das zu erreichen, brauchen sie einfachen Zugang zu verschiedenen Gesundheitsdiensten, wie Geburtsbetreuung, Schwangerschaftsvorsorge und Abtreibungen. Außerdem müssen sie über Verhütung, Familiengründung und Krankheitsprävention informiert sein. Jeder sollte unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft Zugang zu diesen Diensten haben. Es ist wichtig, dass diese Dienste von hoher Qualität sind und Menschen ihre eigenen Entscheidungen über ihre reproduktive Gesundheit treffen können, ohne Diskriminierung oder Zwang.

Reproduktive Gesundheit ist ein umfassender Begriff, der das vollständige körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden in allen Aspekten der Sexualität und Fortpflanzung umfasst. Um zu verstehen, was der Zugang zu Abtreibungen mit Gesundheit zu tun hat, muss Gesundheit als ganzheitliches Konzept betrachtet und anerkannt werden und nicht nur als Abwesenheit von Krankheit.Reproduktive Gesundheit bedeutet, dass Menschen ein befriedigendes und gesundheitlich ungefährliches Sexualleben haben können, die Fähigkeit zur Fortpflanzung besitzen und die Freiheit, selbst zu entscheiden, ob, wann und wie oft sie Kinder haben möchten. Die Sicherstellung von reproduktiver Gesundheit ist entscheidend für die ganzheitliche physische und psychische Gesundheit, die Fortführung des Bildungsweges, die Erhaltung der finanziellen Stabilität, die Stärkung von Familienbeziehungen und die Fähigkeit, die eigenen Kinder angemessen zu versorgen. Damit ist die Förderung reproduktiver Gesundheit und die Stärkung von reproduktiven Rechten von entscheidender Bedeutung für die gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Entwicklung und Gleichstellung von Frauen und FLINTA Personen.

Was sind die Voraussetzungen für reproduktive Gesundheit?

Was sind die Voraussetzungen für reproduktive Gesundheit?

Der Zugang zu reproduktiver Gesundheitsversorgung sowie zu Informationen sind die Grundvoraussetzungen für die Sicherstellung von reproduktiver Selbstbestimmung und damit reproduktiver Gesundheit. Zu den zentralen Komponenten der reproduktiven Gesundheitsversorgung gehören:

Geburtshilfe, Schwangerschaftsvor- und nachsorge sowie der Zugang zu legalen und sicheren Abtreibungen: Ein umfassender Zugang zu Dienstleistungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt ist entscheidend, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten und Menschen die Möglichkeit zu geben, selbstbestimmt über ihre Familienplanung zu entscheiden.

Aufklärungsangebote zu Familienplanung, Empfängnisverhütung und dem Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten

Prävention und Behandlung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs

Die reproduktive Gesundheitsversorgung soll allen Menschen unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Herkunft, Alter oder sozialem Status zugänglich sein. Es ist von größter Bedeutung, dass diese Versorgung qualitativ hochwertig ist und das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung respektiert. Eine diskriminierungsfreie und zwangsfreie Versorgung gewährleistet, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, seine reproduktive Gesundheit eigenverantwortlich zu gestalten und zu erhalten.

Über uns

… und die Kampagne

… und die Kampagne

Das Bündnis Abtreibung Entkriminalisieren hat sich aus den Gruppen pia (pro familia in action) und MSFC (Medical Students for Choice) gebildet. Mit der Kampagne wollen wir über die aktuelle Regelung des Schwangerschaftsabbruchs im deutschen Strafgesetzbuch und die Folgen der Kriminalisierung aufklären. Wir sind Aktivistinnen und Expertinnen aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Gesundheitswissenschaften und Sozialökonomie und werden in dieser Kampagne zusätzlich von einem Grafikdesigner unterstützt.

Mit dieser Informationskampagne wollen wir darüber aufklären, warum Abtreibungen eine notwendige öffentliche Gesundheitsleistung sind, die, so wie jeder andere notwendige medizinische Eingriff, legal, kostenfrei und unkompliziert zugänglich sein sollte. Im Hinblick auf den voraussichtlich im April bevorstehenden Abschlussbericht der von der Bundesregierung eingesetzten Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin, der unter anderem eine Empfehlung für eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland enthalten soll, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um uns für die einzig menschenrechtskonforme Lösung auszusprechen: die Entkriminalisierung von Abtreibungen. Der aktuelle Mangel an zugänglichen Informationen führt bei Betroffenen zu Stigmatisierung und Unsicherheiten. Mit unserer Kampagne “Gesundheit schützen – Abtreibungen entkriminalisieren” wollen wir großflächig und verständlich über das Thema informieren.

Impressum

www.abtreibung-entkriminalisieren.de wird herausgegeben von

pro familia Bundesverband

Mainzer Landstraße 250-254
60326 Frankfurt am Main
Deutschland

Presserechtlich verantwortlich

Annika Kriegbaum, Koordination der Jugendpartizipation von pro familia in action (pia)